Drei haarige Abenteuerbegleiter tapsen an meiner Seite durchs Leben – und ja, sie haben mehr Instagram-würdige Momente als ich. Höchste Zeit, euch meine tierischen Mitreisenden vorzustellen! Den Anfang macht Blue, der Husky-Schäferhund-Mix mit mehr Ausdauer als eine Kaffeebohne auf Espresso
Wie Blue bei mir einzog – oder: Wie man sich Hals über Kopf in einen sturköpfigen Husky-Schäferhund verliebt
Eine enge Freundin von mir ist im spanischen Tierschutz aktiv – was in meinem Leben schon zu einigen spontanen Hundeeinzügen geführt hat. Meistens waren es Pflegehunde, die bei mir einen Crashkurs in „Wie benehme ich mich in einer Familie?“ bekamen, bevor sie zu ihren endgültigen Menschen zogen.
Aber dann kam Blue. Und Blue war… sagen wir mal: ein Sonderangebot mit Überraschungseffekt.
Wunderschön? Ja. Kuschelig? Nein.
Kooperationsbereit? Nur wenn’s seiner persönlichen Logik entsprach – und die kennt bis heute nur er.
Sein Charakter war so „speziell“, dass er in der spanischen Tötungsstation bereits auf der Liste für den nächsten Einschläferungstermin stand. Einem der Mitarbeiter war sein Dickkopf, ein echter Dorn im Auge. Aber zum Glück gibt’s Tierschützer, die nicht nur Herz, sondern auch starke Nerven haben – und mich kannten.
Da Blue kein Hund für Anfänger ist und gerne jede Anweisung auf Sinnhaftigkeit prüft (und meistens für Quatsch erklärt), fiel die Wahl auf mich.
Bei seiner Ankunft hatte er bereits eine Leine zerlegt und einer Tierschutzkollegin fast den Arm ausgekugelt. Ich wusste also: Das wird spannend.
Und das war vor über 8 Jahren. Seitdem haben wir viele Diskussionen geführt, einander besser verstanden – und auch wenn Blue bis heute kein großer Fan von Kuscheleinheiten ist, gehört er fest zu meinem Rudel.
Vom Problemhund zum besten Kumpel – mit kleinen Verhandlungen am Couchtisch
Anfangs war Blue… sagen wir mal: ein diplomatischer Totalschaden.
Er mochte niemanden. Weder unsere Nachbarn (auf die er losging, als hätte er was ganz Persönliches mit ihnen zu klären), noch Jogger (die offensichtlich nur gerannt sind, um gejagt zu werden), noch Fahrräder (absolutes Feindbild auf zwei Rädern).
Unsere Spaziergänge waren eher taktische Einsätze – mit viel Körpersprache, nervenaufreibenden Diskussionen und gelegentlichen Panikmomenten.
Doch dann, wirklich quasi über Nacht, beschloss Blue:
„Okay, meinetwegen. Ich passe mich an. Aber nur ein bisschen.“
Seitdem läuft er ohne Leine, weicht mir nicht von der Seite und ist ein treuer, großartiger Gefährte.
Natürlich ist er sich selbst immer treu geblieben. Regeln? Akzeptiert – wenn sie Sinn machen.
Bett oder Couch? Werden täglich neu verhandelt.
Und wenn ich dann doch gewinne, höre ich ein tiefes, empörtes Knurren und Gemurre, das ungefähr so klingt wie:
„Na gut, Mensch. Heute hast du mal Glück gehabt.“
Aber genau das macht ihn aus. Blue ist kein einfacher Hund – er ist ein Charakter mit Meinung. Und genau deshalb liebe ich ihn.
Vom Katastrophenhund zum Charakterkopf mit Herz
Und so wurde aus einem echten Problemhund ein wunderbarer Wegbegleiter – mit ganz viel Eigensinn, aber mindestens genauso viel Seele.
Ja, ich gebe es zu: Es gab Momente, da dachte ich ernsthaft, Blue sei der schlimmste Hund, der mir je untergekommen ist. Und ich hatte schon ein paar echte Kaliber dabei – von Drama-Queens auf vier Pfoten bis zu haarigen Houdinis, die jeden Zaun für einen Witz hielten.
Aber Blue… Blue war eine ganz eigene Liga.
Und trotzdem – oder vielleicht genau deshalb – hat sich jeder Nervenverlust, jedes tiefe Durchatmen, jeder Moment der Verzweiflung mehr als gelohnt.
Heute ist er nicht nur mein Hund. Er ist mein Gefährte, mein Spiegel, mein Dickkopf mit Pfoten. Und ich würde ihn um nichts in der Welt eintauschen.
Vielleicht wartet euer Seelenhund schon auf euch? 🐶❤️
Es gibt unzählige Hunde im Tierschutz, die – wie Blue einst – dringend auf eine zweite Chance warten.
Viele Tierschutzvereine suchen händeringend nach Pflege- oder Endstellen für ihre Schützlinge. Vielleicht habt ja auch ihr ein Körbchen frei? Oder ein Stück Herz, das ihr teilen möchtet?
Hier findet ihr großartige Organisationen, die sich mit viel Herzblut für Hunde in Not einsetzen:
(Ihr werdet durch diese Links auf externe Webseiten geleitet)
https://animalhelp-belarus.de/tiervermittlung/
https://fellnasen-nothilfe.com
Blues Geschichte zeigt: Auch wenn der Start manchmal holprig ist, lohnt sich jeder Schritt.
Was man zurückbekommt, ist nicht nur Treue – sondern ein echtes Abenteuer auf vier Pfoten.
