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Weihnachtsstress ade: Warum wir in der Adventszeit durchdrehen – und wie wir trotzdem entspannt bleiben

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Jedes Jahr derselbe Albtraum: Kaum beginnt die angeblich besinnliche Vorweihnachtszeit, schalten wir kollektiv in den Panikmodus. Plötzlich ist alles wichtig – putzen, die Wohnung dekorieren, Adventsveranstaltungen jonglieren, das Weihnachtsessen planen und irgendwo den Baumschmuck wiederfinden. (Kleiner Spoiler: Natürlich entdecken wir beim Auspacken, dass die Hälfte kaputt ist. In meinem Fall hat Hund Matti im letzten Jahr beim „Baumabbau“ sehr interessiert geprüft, wie Lichterketten wohl schmecken. Ergebnis: neue kaufen.)

Und dann die große Frage: Wann besorgt man eigentlich den Baum? Wer wünscht sich welches Geschenk? Und vor allem: Wie schafft man das alles rechtzeitig – ohne Stressfalten, Nervenzusammenbruch und Expressversandkosten, die an einen Kurzurlaub erinnern?

Ach ja, und bitte lächeln! Denn nichts verdirbt die Weihnachtsstimmung schneller als ein Gesichtsausdruck, der verrät, dass wir innerlich längst auf einer einsamen Insel liegen möchten – ohne To-do-Liste, ohne Glühwein-Hektik und ganz sicher ohne Lichterketten-Knabberexperimente.

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Gute Planung ist alles

Warum setzen wir uns eigentlich jedes Jahr so enorm unter Druck? Der Hauptgrund liegt erstaunlich oft darin, dass wir versuchen, viel zu viele Pläne, Wünsche und Aufgaben in gerade einmal 24 Stunden zu quetschen – zusätzlich zu dem normalen Alltagschaos, das ja auch nicht plötzlich Urlaub macht. Das Ergebnis? Stress pur.

Der erste Schritt raus aus diesem festlichen Hamsterrad: Ordnung ins Weihnachts-WirrWarr bringen. Schreibt euch einen wirklich realistischen Plan. Was hat Priorität? Was hat Zeit? Und was könnt ihr vielleicht komplett streichen, ohne dass das Weihnachtsfest in sich zusammenfällt wie ein schlecht gebackener Lebkuchen?

Ein kleines Beispiel gefällig?

Die Wohnung putzen und weihnachtlich dekorieren – das darf gern zeitnah passieren, damit ihr euch am 1. Advent richtig wohlfühlt und die Stimmung nicht erst am 23. Dezember aufkommt. Das Gleiche gilt, wenn ein Adventskalender gefüllt werden will. Hier zählt: lieber früh und entspannt als nachts panisch Schokolade nachfüllen.

Dann überlegt euch, welche Weihnachtsmärkte ihr besuchen möchtet. Und ja: Wenige, bewusst ausgesuchte Märkte, die man in Ruhe genießt, sind definitiv besser als ein hektischer Weihnachtsmarkt-Hopping-Marathon mit Glühwein-Overload.

In der Zwischenzeit könnt ihr euch um die Geschenkeplanung kümmern. Bestellt ihr online? Falls ja – früh genug, damit der Paketbote nicht euer neuer Mitbewohner wird. Oder vielleicht verschenkt ihr Gutscheine? (Nein, die sind nicht automatisch unpersönlich. Es kommt darauf an, wie man sie verschenkt! Für Dinge, die im Laden gekauft werden müssen, plant euch bewusst Zeitfenster ein – am besten zu Uhrzeiten, in denen nicht die halbe Stadt dieselbe Idee hat.

Auch beim Weihnachtsessen könnt ihr euch viel Stress ersparen: Haltbare Zutaten einfach Stück für Stück beim normalen Wocheneinkauf mitnehmen. Frische Lebensmittel dann ein bis zwei Tage vor dem Fest besorgen – entspannt und planvoll.

Und der Weihnachtsbaum? Je früher gekauft und geschmückt, desto früher ist dieser Stressfaktor abgehakt. Außerdem schafft ein hübscher Baum sofort ein bisschen Weihnachtsmagie – und die kann man schließlich nicht früh genug gebrauchen.

Gegenseitige Unterstützung – nicht eine Person allein ist für die Stimmung zuständig

Oft landet die gesamte Weihnachtsarbeit auf den Schultern einer Person. Und ja, Hand aufs Herz: In vielen Familien ist es leider immer noch die Frau, die plötzlich Projektmanagerin für Deko, Essen, Geschenke und gute Laune wird. Doch das muss wirklich nicht sein! Schließlich möchten alle ein schönes Fest haben – also dürfen auch alle etwas dazu beitragen.

Warum sollte das Putzen und adventliche Schmücken nur von einer Person erledigt werden? Gemeinsam geht es schneller, macht mehr Spaß und sorgt nebenbei schon für die erste Portion weihnachtlicher Teamgefühle. Und auch die Planung des Festessens darf ein Gemeinschaftsprojekt sein: Wer hat Ideen? Wer übernimmt welche Aufgabe? Vielleicht entdeckt man dabei sogar versteckte Talente – oder zumindest jemanden, der den perfekten Rotkohl rühren kann.

Dasselbe gilt für den Baum: Als Familie zu schmücken, kann herrlich chaotisch und unglaublich lustig sein. (Natürlich erst dann, wenn die Kinder alt genug sind, um den Zauber nicht zu verlieren – und um nicht alle Kugeln an denselben Ast zu hängen.) Gemeinsam ist der Baum ruckzuck fertig, und man hat plötzlich Zeit für die wirklich schönen Dinge: Plätzchen backen, Geschichten erzählen oder einfach gemütlich zusammenrutschen und die Lichter funkeln lassen.

Wie unser WG-Familienrudel Weihnachten entspannt meistert – und dabei sogar Spaß hat

In unserem kleinen WG-FamilienRudel lief Weihnachten früher genauso ab wie überall sonst: Stress, Chaos, kurze Zündschnüre – und mindestens ein Streit darüber, wer diesmal schuld ist, dass die Stimmung kaputt ist. Irgendwann hatten wir genug und beschlossen: Wir brauchen Lösungen. Und zwar solche, die wirklich funktionieren.

Also schmücken wir die Wohnung inzwischen gemeinsam am Wochenende vor dem 1. Advent. Dann dekorieren wir auch direkt unseren Adventskranz – in Ruhe, mit Musik und ohne Perfektionsansprüche. Geputzt wird nur das, was wirklich dringend ist. Ein Großputz gehört für uns in den Frühling, nicht in die stressigste Zeit des Jahres. Weihnachten ist schließlich kein Sauberkeitswettbewerb.

Den Weihnachtsbaum kaufen wir grundsätzlich erst drei Tage vor dem 24. Dezember. Das ist meine Aufgabe – und zwar aus einem ganz bestimmten Grund: Ich komme jedes Jahr mit einem Mitleidsbaum nach Hause. Also mit einer Tanne, die so krumm, schief oder unattraktiv ist, dass sie ansonsten wahrscheinlich auf dem Kompost geendet wäre. Ich kann es einfach nicht ertragen, dass ein Bäumchen gefällt wurde, nur um dann als „Ladenhüter“ zu sterben.

(Kurzer Abstecher: Früher konnten wir die ausgedienten Bäume unseren Schafen verfüttern. Doch seit Shaun und Shirley vor ein paar Jahren im gesegneten Alter über die Regenbogenbrücke gegangen sind, zerschneiden wir die Bäume und legen sie in den Garten. Dort bieten sie Igeln und anderen Tieren Schutz, und im Frühjahr nutzen die Vögel die Zweige zum Nestbau. Öko-Weihnachten auf unsere Art.)

Zurück zum Baumkauf: Für meine Mitbewohner ist es jedes Jahr ein Highlight, mit welcher botanischen Katastrophe ich diesmal nach Hause komme. Und wir haben uns beim Schmücken schon Tränen gelacht, weil der Baum irgendwo zwischen „künstlerisch geneigt“ und „komplett hoffnungslos“ rangierte. Aber genau das macht es aus: Gemeinsam schmücken ist Pflicht – und ein echtes Ritual.

Am Heiligabend essen wir traditionell bei unseren Familien. Am 1. und 2. Weihnachtstag gibt es in der WG Raclette – schnell, unkompliziert und ohne dass jemand stundenlang in der Küche verschwindet. Dazu laufen Klassiker wie Stirb langsam, Bad Santa oder Die Geister, die ich rief. Perfekt für alle, die Weihnachten mit Humor und Leichtigkeit mögen.

Und das Allerbeste: Wir haben uns schon vor Jahren entschieden, uns nichts mehr zu schenken. Kein Einkaufsstress, kein Verpackungsdrama, kein Umtauschmarathon. Wir sparen Geld, Zeit und vor allem Nerven. Und ganz ehrlich: Das ist das schönste Geschenk, das wir uns machen konnten.

Weihnachten darf leicht sein – wenn wir es uns erlauben

Am Ende ist Weihnachten kein Wettbewerb, sondern ein Gefühl. Und dieses Gefühl entsteht nicht durch perfekt gebundene Schleifen, makellos geputzte Fenster oder ein Fünf-Gänge-Menü, das uns in den Burnout kocht. Es entsteht durch gemeinsame Momente, ehrliche Nähe, Lachen, kleine Traditionen – und die Entscheidung, den Stress nicht länger als unvermeidlich hinzunehmen.

Wenn wir anfangen, Aufgaben zu teilen, Erwartungen loszulassen und unseren eigenen Weg zu feiern (auch wenn der manchmal krumm ist wie mein jährlicher Mitleidsbaum), dann entsteht Raum für echte Weihnachtsfreude. Vielleicht sieht das Fest dann etwas anders aus als im Hochglanzkatalog – aber dafür passt es zu uns, unseren Familien, unseren Tieren, unserem Alltag.

Und genau darum geht es: Weihnachten so zu gestalten, dass es uns guttut. Mit Leichtigkeit, Humor und einem kleinen Hauch Chaos. Denn mal ehrlich: Ohne das wäre es doch nur halb so schön.

Und jetzt seid ihr dran!

Wie sieht es bei euch aus – Team Weihnachtschaos oder Team entspannte Adventszeit? Habt ihr eigene Rituale, lustige Baumgeschichten oder Geheimtipps gegen den Festtagsstress?
Schreibt es mir gern in die Kommentare! Ich freue mich auf eure Geschichten, Inspirationen und vielleicht den ein oder anderen „schiefen Baum“-Moment.

Benötigt ihr noch weitere Informationen zu dem Thema? Hier findet ihr noch einige externe Links zu Blogseiten anderer Autoren:

https://www.zeitblueten.com/news/weihnachtsstress/

https://www.aok.de/pk/magazin/wohlbefinden/stress/weihnachtsstress-entspannt-durch-die-feiertage/

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