
Hast du dich schon mal gefragt, warum dein Körper plötzlich nach einem grünen Smoothie schreit – oder warum du in stressigen Zeiten Lust auf alles außer Brokkoli hast? Vielleicht liegt die Antwort nicht (nur) in deinem Appetit, sondern in deinem Mineralstoffhaushalt.
In der ayurvedischen Lehre wird der Körper als feines Zusammenspiel aus Elementen und Energieflüssen gesehen. Wenn eines davon aus der Balance gerät, meldet sich der Körper – manchmal subtil, manchmal mit voller Lautstärke. Genau hier kommen Mineralstoffe ins Spiel: Sie sind die stillen Architekten unserer Zellen, die Erdung in stressigen Zeiten und – ganz nach ayurvedischem Verständnis – ein Schlüssel, um Körper, Geist und Seele im Gleichgewicht zu halten.
Für uns Veganern bedeutet das: Pflanzenpower, ja bitte – aber mit Köpfchen. Denn nicht jeder Mineralstoff ist automatisch in Hülle und Fülle in der pflanzlichen Ernährung vorhanden. Wie du deinen Körper mit allem versorgst, was er braucht, ohne den Ayurveda-Guru in dir zu überfordern, schauen wir uns heute ganz entspannt an.
Wenn Körper und Doshas nach Mineralstoffen rufen

Im Ayurveda spricht man davon, dass jedes Ungleichgewicht ein Zeichen ist – ein Hinweis, dass Körper, Geist oder Seele nach etwas Bestimmtem verlangen. Und manchmal ist es eben kein „emotionales Loch“, das nach Schokolade ruft, sondern schlicht ein Mangel an Magnesium.
Mineralstoffe wirken in uns wie kleine Energiemeister: Sie erhalten Nerven und Muskeln, selbst unter großer Überforderung (Magnesium), schenken Power und Konzentration (Eisen), stärken unser Immunsystem (Zink) und sorgen für stabile Knochen und Zähne (Kalzium). Gleichzeitig nähren sie laut Ayurveda unsere Dhatus – die Gewebeebenen des Körpers – und helfen dabei, Agni, unser Verdauungsfeuer, in Schwung zu halten.
Für Veganer bedeutet das eine spannende und nicht zu unterschätzende Aufgabe: Wir dürfen lernen, unseren Mineralstoffhaushalt achtsam und pflanzenbasiert im Gleichgewicht zu halten. Klingt kompliziert? Keine Sorge – mit ein bisschen Wissen über gute Kombinationen und ayurvedische Ernährungstricks wird’s unkompliziert (und lecker!).
Die wichtigsten Mineralstoffe für Veganer und Veganerinnen – mit ayurvedischem Blick
Eisen – die Energiequelle für Körper und Geist
Eisen sorgt für frischen Sauerstoff in jeder Zelle – und damit für Energie, Fokus und ein stabiles Immunsystem. Im Ayurveda stärkt es Ojas, unsere Lebensenergie, und hilft, Müdigkeit und Antriebslosigkeit zu vertreiben.
Vegane Quellen: Hirse, Amaranth, Linsen, Kürbiskerne, Sesam, Spinat und dunkles Blattgemüse.
Ayurveda-Tipp: Kombiniere eisenhaltige Lebensmittel mit Vitamin-C-reichen Zutaten wie Zitrone, Hagebutte oder Paprika – das verbessert die Aufnahme deutlich. Kaffee und Schwarztee lieber danach schlürfen, sie hemmen die Aufnahme etwas.
Magnesium – das Mineral der Ruhe
Vegane Quellen: Nüsse, Samen (besonders Kürbis und Sonnenblume), Vollkornprodukte, Bananen und Kakao.
Ayurveda-Tipp: Ein warmer Kakao mit Hafermilch und einer Prise Ashwagandha am Abend beruhigt Vata und liefert gleichzeitig Magnesium fürs Nervenkostüm.
Wenn die Nerven blank liegen oder die Muskeln krampfen, ruft dein Körper oft nach Magnesium. In der ayurvedischen Sichtweise gleicht es Vata aus – das Dosha, das für Bewegung, Nerven und Kreativität steht. Zu viel Stress oder unregelmäßiger Schlaf können deinen Magnesiumvorrat schnell schrumpfen lassen.
Zink – Zink – der kleine, große Immunheld
Zink unterstützt die Wundheilung, Hautgesundheit und dein Immunsystem. In der ayurvedischen Tradition stärkt es Tejas, das innere Feuer, und fördert die Regeneration.
Vegane Quellen: Haferflocken, Linsen, Kichererbsen, Kürbis- und Hanfsamen.
Ayurveda-Tipp: Röste Nüsse und Samen leicht an – das macht sie bekömmlicher und verbessert die Nährstoffverfügbarkeit.
Kalzium – Kalzium – Stabilität für Körper und Geist
Kalzium steht für Struktur, Stärke und Ruhe – ganz im Sinne des Kapha-Doshas. Es sorgt für stabile Knochen, Zähne und Muskelfunktionen.
Vegane Quellen: Sesam (Tahini!), Mandeln, Brokkoli, Grünkohl und calciumreiches Mineralwasser.
Ayurveda-Tipp: Eine goldene Milch mit Mandelmilch und Kurkuma nährt Kapha sanft und unterstützt gleichzeitig Knochen und Gelenke.
Jod & Selen – die stillen Unterstützer der Schilddrüse
Diese Spurenelemente sind zwar winzig, aber essenziell für Stoffwechsel, Energie und Hormonbalance. Ayurveda betrachtet sie als Nährstoffe, die das Gleichgewicht von Agni fördern – also dein inneres Verdauungsfeuer und deinen Stoffwechsel.
Vegane Quellen: Jod über Meeresalgen (z. B. Nori, Dulse – in Maßen!), Selen aus Paranüssen oder Vollkorngetreide.
Ayurveda-Tipp: Eine Prise Alge in Suppen oder Gemüsegerichten genügt – und hält dein Agni in Balance, ohne es zu überfordern.

Fazit: Balance statt Perfektion – dein Körper weiß den Weg
Am Ende geht es – wie so oft im Leben – nicht um Perfektion, sondern um Balance. Du musst keine Tabellen wälzen oder täglich Mineralstofflisten abhaken, um deinen Körper gut zu versorgen. Viel wichtiger ist, dass du lernst, zuzuhören: Dein Körper sendet klare Signale, wenn etwas fehlt – du musst sie nur wahrnehmen. Außerdem ist es hilfreich, die wichtigsten Mineralstoffe und ihre Funktion zu verstehen, und zu erkennen, wo es hapert!
Ayurveda erinnert uns daran, dass jeder Mensch einzigartig ist. Was für den einen wichtig ist, kann den anderen aus der Balance bringen. Und der vegane Lebensstil zeigt, dass echte Fülle aus Pflanzenkraft, Achtsamkeit und Mitgefühl entsteht – dir selbst gegenüber, den Tieren und der Erde.
Also: Genieße deine bunten Bowls, deinen warmen Haferbrei oder deinen abendlichen Kräutertee mit gutem Gewissen. Achte auf dich, erde dich, atme tief durch – und vertraue darauf, dass dein Körper weiß, was er braucht.
Für weitere Informationen hier noch ein paar externe Links zu anderen Webseiten: