Ein Hund mit Handicap zieht zu Hause ein.
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Unglaublich, aber wahr – mittlerweile sind schon elf Jahre vergangen! Damals erreichte mich ein Foto und eine Nachricht von einer Tierschützerin aus Österreich. In Serbien war ein winziger, gelähmter Hund gefunden worden – gemeinsam mit seinen drei Geschwistern, für die leider jede Hilfe zu spät kam. Ein psychisch gestörter Mensch hatte mit einem Spaten auf die hilflosen Tiere eingeschlagen und sie dann einfach sich selbst überlassen. Als ich das kleine Wesen auf dem Bild sah, wusste ich sofort: Lilly muss zu mir!

Ein gelähmter Hund kommt an
In der Nacht kam die Kleine mit einem Tiertaxi bei mir an. Zu meiner Überraschung zeigte sie keine Spur von Angst oder Verunsicherung – ganz anders, als man es sonst oft bei Tierschutzhunden erlebt, wenn sie in ihrer neuen Umgebung ankommen. Ich brachte sie zunächst in ein separates Zimmer, damit sie in Ruhe ankommen konnte, ohne gleich von den großen Hunden stürmisch begrüßt zu werden. Als ich sah, wie sie über den Boden kroch und dabei ihren leblosen Hinterkörper hinter sich herzog, kamen mir die Tränen – sie tat mir unendlich leid. Heute muss ich über meine damalige Reaktion schmunzeln, denn eines wurde schnell klar: Mitleid war das Letzte, was dieser kleine Hund brauchte. Mit ihren beiden funktionierenden Beinchen stand sie voller Lebensfreude mitten im Leben – völlig unbeirrt von ihrem Handicap.
Zeit für den Medizincheck!
Als die Diagnose kam, brach für mich eine Welt zusammen: Lillys Wirbelsäule war zerstört, die Prognose hoffnungslos. Meine Tierärztin riet zum Einschläfern – doch für mich war klar: Lilly wollte leben. Sie sprühte vor Energie und Lebensfreude, und ich konnte mir nicht vorstellen, ihr diese Chance zu nehmen.
Ein Rollwagen musste her. Das erste Modell, teuer und sperrig, lehnte Lilly ab. Also bauten wir selbst einen – klein, leicht und genau auf sie zugeschnitten. Und dann geschah das Wunder: Kaum angeschnallt, raste Lilly los, als hätte sie nie etwas anderes getan. Die Freude in ihren Augen war unbezahlbar.
Von da an war klar: Ein erfülltes Leben misst sich nicht an körperlicher Perfektion, sondern an Liebe, Mut und der Fähigkeit, seinen eigenen Weg zu gehen. Lilly hat uns das jeden Tag gezeigt. 🐾✨
Inzwischen sind Rollwagen fast überall in großartiger Qualität und zu vernünftigen Preisen erhältlich. Viele Leute unterstützen damit z. B. einen alten Hund, damit er länger mobil bleibt.
Diesen Rollwagen von RIXANT kann ich besonders für kleine Hunde wie z. B. Lilly empfehlen (allerdings benutzt Lilly aktuell lieber ihren Reiserolli):
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Wie lebt es sich nun mit einem Rollstuhlhund?
Lilly wurde mit der Zeit zu meiner treuesten und gleichzeitig unkompliziertesten Begleiterin. Wo ich bin, ist auch sie – ob im Alltag, bei der Arbeit, auf Besuchen bei Freunden oder auf Reisen. Flugzeuge, Autos, Fahrräder, Wohnmobile: Für Lilly ist das alles kein Problem. Ganz im Gegenteil – sie liebt es, unterwegs zu sein. Im Flugzeug sitzt sie brav zu meinen Füßen und lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen (außer vielleicht bei der Zollkontrolle – die mag sie bis heute nicht besonders).
Am liebsten fährt sie Fahrrad, genießt lange Strecken im Wohnmobil und streckt sich zufrieden auf dem Beifahrersitz aus, sobald der Motor startet.
Inzwischen haben wir gemeinsam eine beeindruckende Liste an Reisezielen gesammelt: Finnland, Österreich, Kroatien, Italien, Frankreich, Andalusien, die Schweiz … Erst letzte Woche waren wir in den Dolomiten unterwegs, und in zwei Monaten wartet das nächste Abenteuer – eine lange Reise nach Portugal.
Lilly ist nicht nur mein Hund – sie ist meine Reisegefährtin, mein Herz auf vier Pfoten und mein kleiner Kompass, der immer sagt: Solange wir zusammen sind, ist alles gut.


Einfach nur süß, und sie weiß es! Foto: Berenice Humpert

Lilly bei der Gartenarbeit Foto: Berenice Humpert

Lilly im Campingplatz Foto: Berenice Humpert

Einfach „nur“ Lilly! Foto: Berenice Humpert
Lilly, eine Geschichte mit unendlich viel Liebe
Wenn ich heute auf die vergangenen elf Jahre zurückblicke, staune ich oft selbst, wie viel dieses kleine, tapfere Wesen in meinem Leben verändert hat. Aus einem winzigen, verletzten Hund wurde eine Weltentdeckerin mit großem Herzen – und aus einem Impuls der Hilfe wurde eine tiefe, unerschütterliche Verbindung.
Lilly hat mir gezeigt, was es heißt, das Leben trotz aller Hindernisse in vollen Zügen zu genießen. Sie hat mir Geduld beigebracht, Mut gemacht und mich oft zum Lachen gebracht, wenn mir eigentlich nicht danach war.
Ich weiß nicht, wohin uns unsere Wege noch führen werden – aber ich weiß, dass jeder Tag mit ihr ein Geschenk ist. Und solange Lilly an meiner Seite ist, bleibt das Leben ein großes, wunderschönes Abenteuer.
Update 04. August 2025
Völlig unerwartet musste ich meine Lilly an diesem Tag über die Regenbogenbrücke gehen lassen. Seither ist nichts mehr so, wie es einmal war – kein Moment vergeht, in dem sie nicht in meinen Gedanken ist. Ich hatte so sehr gehofft, dass uns noch mehr gemeinsame Zeit bleibt, doch das Schicksal und der Krebs hatten andere Pläne. Nun wünsche ich mir, dass sie dort, wo sie jetzt ist, frei laufen kann – ohne Schmerzen und voller Leichtigkeit.